Wer eine Hochzeit plant, hat normalerweise schon eine Anzahl Ideen, wie diese gestaltet sein könnte. In der Regel holt man erst einmal Inspiration im Internet. Das tun auch wir Profis. Caterina berichtet in ihrer Kolumne in der Swiss Wedding darüber.
Foto: Vicotria Priessnitz on Unsplah
Gedruckt in der Swiss Wedding
Zum Beispiel bei Pinterest. Jeder Klick ist ein neuer Trend und eine aufregende Entdeckung. Regelmässig verliere ich mich komplett im Rausch der virtuellen Schaufenster. Auch mir fällt es schwer, nicht jedes Bild auf eine meiner zahllosen Pinnwände mit bedeutungsvolle Namen wie «Winterhochzeit auf der Hütte», «Beach Wedding under the Sunset» oder «BBQ im Sommergarten» zu verstauen. Die Übersicht nicht zu verlieren ist ziemlich schwer.
Was ist ein Trend? Sind Sie dann eine trendy Braut, wenn Sie gerade Greenery, Boho oder Barn Style wählen? Überhaupt: Muss jede Hochzeit einem Trend folgen? Meiner Meinung nach: nein. Jede Hochzeit widerspiegelt das Brautpaar, wie die beiden leben, wie sie denken und wie sie feiern. Die Gäste sollen das Brautpaar fühlen und spüren. So wie jene Brautmutter, die beim Betreten des Festsaales entzückt rief: «Das ist genau meine Tochter! Danke, Caty, für diese Umsetzung!»
Nun, Pinterest ist Fluch und Segen zugleich. Es droht die Gefahr, dass die Hochzeit ein Sammelsurium von Einzelteilen wird, eine Art Pinterest Patchwork. Alle ausgesuchten Ideen sind in sich schön und stimmig, doch das Gesamte sieht aus wie ein Mischmasch aus Themen, Farben und Stilen. Im Vordergrund stehen nicht die eigenen Wünsche, sondern die tausend Inspirationen, die die Braut gefunden hat.
Die Kunst ist das Weglassen. Nicht jede Idee passt zu Ihnen und hat die richtige Wirkung. Als Brautpaar wollen Sie eine Atmosphäre schaffen, in der sich die Gäste wohlfühlen und die ihnen noch lange in Erinnerung bleibt. Da hilft das sogenannte Moodboard. Professionelle Planer, Dekorateure und andere in Design-Berufen Tätige erstellen vor jedem Projekt ein Moodboard. Dabei handelt es sich um eine Art Pinnwand mit Impressionen, Farben und Ideen, traditionell ein grosser Kartonbogen, auf dem Fotos, Zeichnungen, Stoffmuster, kurze Texte aufgebracht werden.
Als Grundlage des Wedding-Moodboards dienen die Informationen aus dem Erstgespräch, in welchem die Wünsche, Träume und Bedürfnisse sowie bereits gebuchte Leistungen besprochen werden. Natürlich sollen alle Bilder umsetzbar sein. Das Ergebnis ist eine Collage, die aufzeigt, wie die Ideen zusammenwirken und wie sich die Stimmung und die Atmosphäre anfühlt. Davon abgeleitet wird das Dekorationskonzept, beginnend bei der Save-the-Date-Karte über die Location und das Fahrzeug bis zur Blumenwahl im Saal.
Das Moodboard bildet die Basis für die Planung der Hochzeit. So fügen sich die einzelnen Puzzelteile zusammen und ergeben am Schluss ein Ganzes. Aber manchmal wird ein Moodboard auch über den Haufen geworfen. Dann beginnt das wunderbare Spiel von Inspirationen, Gedanken und Kreation von vorne.
Wichtig ist: Was Ihr Stil ist, entscheiden ausschliesslich Sie. Lasst euch inspirieren, entdeckt neue Ideen und Möglichkeiten, probiert und testet und stellt so eure ganz individuelle Hochzeit auf dem Reisbrett zusammen. Ihr werdet dadurch viele neue Möglichkeiten entdecken und im Idealfall einen wunderbar stimmigen Tag gestalten, der perfekt zu euch und eurem Stil als Paar passt.
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